Wo früher Papier produziert wurde, entstehen heute Kunst, Schmuck, Musik und Geschichten.
Der Barnstorfer Weg 36 ist ein Haus voller Leben, Vielfalt und Gemeinschaft – ein Ort, den Rostock nicht verlieren darf!


KULTUR WOHNEN ARBEIT​​​
WAS IST DER "BARNSTORFER WEG 36" ?
Der Barnstorfer Weg 36 ist weit mehr als nur ein Gebäude – er ist ein lebendiges Stück Rostocker Stadtgeschichte. Seit über 100 Jahren bietet er unterschiedlichsten Menschen Raum zum Arbeiten, Wohnen und Gestalten. Mitten im Herzen der KTV entwickelte sich der Ort von einer Papierfabrik über eine Polsterei und ein Fotostudio zu einem einzigartigen Komplex, in dem heute Kunst und Kultur, Handwerk und Dienstleistungen, Kreativwirtschaft und Wohnraum in besonderer Weise zusammenfinden.
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Das Haus lebt von einer starken Gemeinschaft, die weit über die eigenen Wände hinauswirkt.
Gemeinsam engagieren sich die Bewohnerinnen und Nutzer für ein buntes und vielfältiges Rostock.
In den vergangenen Jahren hat sich hier beispielsweise das Kunst-Atelier „Studio36“ etabliert, das inzwischen über die Grenzen Europas hinweg Künstlerinnen und Künstler einlädt, in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock auszustellen und zu arbeiten. Die ProduzentInnen Galerie „Artquarium“ bietet mehr als 15 lokalen Kreativen einen selbstorganisierten Ort für Präsentation und Verkauf – ein wachsendes Netzwerk, das für die Rostocker Kulturszene unverzichtbar geworden ist. Ergänzt wird das Angebot durch ein hauseigenes Goldschmiede- und Keramikatelier, das mit seinen handgefertigten Objekten für beständige Qualität und Sinnlichkeit steht.
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Doch der Barnstorfer Weg 36 ist nicht nur Kunst- und Kulturort: Er ist auch Zuhause.
Studierende und Berufstätige mit unterschiedlichen Hintergründen teilen sich den Wohnraum und schätzen die Vielfalt, die das Haus ausmacht. Zudem haben sich hier seit Jahrzehnten ein Kosmetik- und Fußpflegestudio etabliert, die für viele Rostockerinnen und Rostocker zu festen Anlaufstellen gehören. Auch das Tattoo-Studio „Grob und Fahrlässig“ prägt mit seinem kreativen Team das Bild des Hauses. Darüber hinaus diente das Gebäude bereits als Filmkulisse, Aufnahmestudio und Ausstellungsraum – ein Zeichen seiner Vielseitigkeit und Attraktivität.
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Allerdings trägt dieses besondere Haus auch die Spuren der Zeit: Wasserschäden, ein marodes Dach, Risse in den Wänden und ein sanierungsbedürftiger Hof zeugen von jahrelangem Investitionsstau. Die Mieterinnen und Mieter haben zwar immer wieder kleine Reparaturen übernommen, doch grundlegende Arbeiten blieben bisher aus. Nun steht das Gebäude zum Verkauf – und die Sorge wächst, dass mit ihm ein wichtiger Arbeits-, Kultur- und Lebensort aus Rostock verloren gehen könnte.